Agility ist eine Hundesportart, bei der ein Hund in Begleitung eines Menschen einen Parcours mit verschiedenen Hindernissen absolviert. Das Wort Agility kommt aus dem Englischen und bedeutet Beweglichkeit oder Geschicklichkeit, wodurch die Sportart schon relativ gut beschrieben wird. Es geht bei Agility um Geschwindigkeit, Koordination und das Teamwork zwischen Hund und Mensch. Das Ziel ist es, deinen Hund mit Hilfe von Körpersprache und Stimme möglichst schnell und fehlerfrei durch den Parcours zu schicken. Der Mensch läuft beim Agility neben dem Hund her und zeigt ihm somit die richtige Reihenfolge der einzelnen Hindernisse. Der Hund darf weder ein Halsband noch eine Leine tragen und darf auch nicht berührt werden.
Das Agility Training stammt ursprünglich aus Großbritannien, wo es zunächst nur ein Pausenprogramm bei einer großen Hundeshow war. Inspiriert wurde der Gründer Peter Meanwell vom Springparcours aus der Reiterei. Das Publikum war so begeistert von der Darbietung, dass daraus ein eigener Sport entstand. Seit den 1980er Jahren ist die Hundesportart auch in Deutschland immer beliebter geworden. Mittlerweile ist Agility ein internationaler Sport mit eigenen Wettbewerben, bei denen Mensch und Hund gegen andere antreten und sich messen können. Bei den Agility-Weltmeisterschaften sind inzwischen Teams aus über 30 Ländern vertreten.
Besonders geeignet für diesen Hundesport sind lernfreudige, aktive Hunde, die im Idealfall gerne mit dem Menschen zusammenarbeiten. Aber auch kleinere Rassen können Freude daran finden. Für kleine Hunde wird der Parcours angepasst und auch im Wettkampf gibt es verschiedene Klassen, je nach Größe und Gewicht deines Vierbeiners. Für ältere Hunde gibt es außerdem eine Seniorenklasse.
Eher ungeeignet für Agility sind sehr große und schwere Rassen. Dazu gehören beispielsweise Neufundländer oder Bernhardiner. Durch die hohe körperliche Belastung können bei ihnen Probleme mit den Gelenken entstehen. Dementsprechend sollte Agility auch von kranken oder übergewichtigen Hunden nicht ausgeführt werden. Aber auch für Rassen mit langem Rücken, wie etwa der Dackel, ist dieser Hundesport nicht zu empfehlen. Lasse deinen Hund vorsichtshalber tierärztlich untersuchen, bevor du mit dem Training startest.
Das Agility-Training solltest du erst beginnen, wenn dein Hund ausgewachsen ist. Ein zu früher Start kann zu Brüchen oder Haltungsschäden führen, da die Knochen sich noch nicht in ihrem Endstadium befinden. Auch Muskeln und Bänder sind bei sehr jungen Hunden noch zu schwach für diese Art der Belastung.
Bei den meisten Hunden ist das Wachstum im Alter von 8 bis 12 Monaten abgeschlossen. Einige Rassen, wie beispielsweise die Deutsche Dogge, können jedoch noch bis zum 30. Lebensmonat wachsen.
Natürlich kannst du auch deinen
Welpen
bereits spielerisch und ohne jeden Leistungsdruck an die Hindernisse heranführen. Ein kleines Trampolin, ein umgefallener Baumstamm, Welpenbrücken oder Welpenwippen gewöhnen deinen kleinen Vierbeiner an verschiedene Untergründe und fördern Mut, Geschicklichkeit und Koordination. Achte jedoch beim Agility Training mit einem Junghund darauf, dass er nicht zu viel springt und genügend Pausen bekommt.
Das Agility-Training kannst du jederzeit mit deinem ausgewachsenen Vierbeiner starten.
Um an einem Agility-Turnier teilnehmen zu dürfen, muss dein Hund vorab die Begleithundeprüfung bestehen und einen Verhaltenstest ablegen. Die Grundlagen dafür sind Gehorsam, das Beherrschen der Grundkommandos wie „Sitz“ und „Platz“ sowie eine gute Kommunikation zwischen dir und deinem Vierbeiner.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die
Gesundheit
deines Hundes. Es sollten kein Übergewicht, keine Gelenkkrankheiten oder psychische Erkrankungen vorliegen. Ist dein Hund psychisch angeschlagen oder neigt zu starker Aufregung, könnte er mit den stressigen Trainingssituationen nicht zurechtkommen und schnell überfordert sein. Außerdem solltest auch du als Hundeführer*in eine gute Grundfitness, Koordinationsfähigkeit und Reaktionsschnelligkeit mitbringen.
Die Schwierigkeit der Hindernisse beim Agility-Training richtet sich nach der Leistungsklasse.
Beim Agility wird dein Hund nur mit deiner Stimme, Körpersprache und Handzeichen über die Hindernisse gelenkt. Dabei sind im Wettkampf weder Leine und Halsband noch Leckerlis oder Spielzeuge erlaubt. Die Länge der zu bewältigenden Strecke beträgt dabei zwischen 100 und 200 Metern und beinhaltet 12 bis 22 Hindernisse.
Entscheidend für den Sieg ist das Tempo und die fehlerfreie Ausführung des Laufs. Sind zwei Hunde gleich schnell, gewinnt derjenige, der weniger Fehler gemacht hat. Wird ein Hindernis ausgelassen oder in der falschen Reihenfolge absolviert, ist das Team für diese Runde disqualifiziert. Verweigert der Hund das Hindernis oder läuft daran vorbei, wird ein neuer Versuch gestartet, was jedoch wertvolle Zeit kostet.
Bei Agility-Turnieren werden die Hunde in die Größenklassen Small, Medium, Intermediate und Large eingeteilt. Die Klasse Small reicht bis zu einer Widerristhöhe von 35 cm. In der nächsthöheren Klasse Medium dürfen Hunde mit 35 bis 42,9 cm Widerristhöhe starten, in der Klasse Intermediate mit einer Schulterhöhe von 43 cm bis 47,9 cm, die letzte Stufe Large ist für Vierbeiner ab 48 cm.
Außerdem gibt es die Leistungsklassen A0, A1, A2 und A3. In der Einsteigerklasse A0 darfst du mit deinem Hund starten, wenn er älter als 18 Monate ist und die Begleithundeprüfung mit Verhaltenstest bestanden hat. In die Klasse A1 steigst du mit 3 Fehlerfreien Läufen in der A0 auf. A2 ist für dich und deinen Vierbeiner erlaubt, wenn ihr bereits einige fehlerfreie Agility-Läufe in A1 absolviert habt. Dasselbe gilt wiederum für die höchste Klasse A3. Hierfür brauchst du mit deinem Hund mehrere A2-Runden ohne Fehler. Sobald du mit deinem Hund die Königsklasse A3 erreicht hast, kannst du durch gute Platzierungen Qualifikationspunkte sammeln, um damit an den deutschen Meisterschaften, internationalen Turnieren oder den Ausscheidungsturnieren zur Weltmeisterschaftsteilnahme zu starten.
Bist du Anfänger im Agility Training, solltest du sichergehen, dass dein Hund zunächst die wichtigsten Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“ und den Rückruf beherrscht und einen guten Grundgehorsam hat. Dein Vierbeiner muss dir schließlich aufs Wort gehorchen, um den Parcours zu meistern und sich von dir lenken zu lassen.
Auch eine gute Ausdauer ist beim Agility wichtig – damit ist nicht nur dein Hund gemeint, sondern auch du. Eure Ausdauer könnt ihr gemeinsam beispielsweise beim Joggen oder Fahrrad fahren steigern. Denke jedoch daran, immer genügend Pausen einzulegen, um deinen Vierbeiner nicht zu überfordern.
Du kannst dir einen kleinen Agility Parcours für Zuhause kaufen oder selbst z.B. ein kleinen Springparcours für deinen Hund bauen. Dort kannst du ihn in aller Ruhe an die Hindernisse heranführen und die einzelnen Stationen des Agility Parcours erstmal langsam nacheinander trainieren. Alternativ kannst du einen Kurs in einer
Hundeschule oder einem Hundeverein
besuchen. Letzteres ist empfehlenswert, da du dort von Beginn an lernst, wie du das Training richtig aufbaust und wie du deinen Hund motivieren kannst. Außerdem hast du so die Chance, wertvolle Tipps von erfahrenen Agility Profis zu erhalten. Diese zeigen dir sicher auch gerne, welche Parcourspläne für euer Training gut geeignet sind. Dennoch spricht nichts dagegen, zunächst als Einstieg oder ergänzend auch daheim zu trainieren. Denke aber immer daran, die gesundheitliche Fitness deines Hundes abzuklären bevor du mit dem Parcours beginnst.
Liegen keine körperlichen Beeinträchtigungen vor, bringt Hunde-Agility einige Vorteile mit sich:
Jedoch gibt es auch ein paar Nachteile von Hunde-Agility, derer du dir bewusst sein solltest:
Der Hundesport Agility hat also einige Vor-, aber auch Nachteile, die du beachten musst. Sprich am besten vor dem Training mit Fachpersonal wie Tierärzt*innen oder Trainer*innen darüber, ob dein Hund dafür geeignet ist. In der Regel haben die meisten Hunde jedoch sehr viel Spaß an Agility und freuen sich, gemeinsam mit ihrem Menschen aktiv zu sein.
Bei Interesse an einem Agility-Kurs oder Fragen dazu kannst du dich jede Zeit bei uns melden.
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